portaZa: Fakten zur Entscheidungsfindung

ATLAS AES Zoll AusfuhranmeldungATLAS AES Hilfestellung bei der Tool-Auswahl

Wofür steht „ATLAS-AES“?

AES = Automated Export System. ATLAS-AES ist ein EU-weiter Standard für die europäische Zollabfertigung. Es soll die Ausfuhrformalitäten in Drittländer beschleunigen, den gesamten Vorgang bis zur Ausfuhrbestätigung vereinfachen und den damit verbundenen Workflow dauerhaft und nachvollziehbar dokumentieren.

Kostenloses Zoll-Internetportal, Vor- und Nachteile

Mit der Umstellung auf das elektronische Anmeldeverfahren bieten die Zollbehörden den Exporteuren über ihr Internetportal die Möglichkeit, Anmeldungen elektronisch einzureichen. Einzige technische Voraussetzung hierfür ist ein Internetzugang und ein Internet-Browser inklusive Java-Plugin. Die Nutzung des Zoll-Portals ist kostenfrei. Es steht Ihnen 7x24h zur Verfügung. Leider ist die Nutzung dieses Portals für den Anwender mit einigen unschönen Nebeneffekten verbunden:

  1. Das Zollportal „kennt“ nur das anmeldende Unternehmen, identifiziert über die EORI-Nummer. Die anmeldende Person ist hierüber hinaus nicht erkennbar. Dies schränkt die individuelle Nachvollziehbarkeit von Arbeitsvorgängen im Kontext der Anmeldung ein, was insbesondere für Unternehmen mit einem breiten Mitarbeiterstamm problematisch ist.
  2. Im Kontext der Anmeldung unter Umständen erforderliche Vertreterrollen (z.B. Anmeldung durch die beauftragte Spedition) können im Internetportal des Zolls nicht abgebildet werden.
  3. Die korrespondierende ergänzende Ausfuhranmeldung zu einer unvollständigen Anmeldung kann nur durch den Ausführer/Anmelder abgegeben werden, der auch die unvollständige Anmeldung eingereicht hat. Diese Einschränkung ist insbesondere für Handelsunternehmen schmerzlich, welche die ergänzende Anmeldung durch den Hersteller einer Ware abgeben lassen wollen.
  4. Das Portal ist nicht auf die Bedürfnisse der vertrauenswürdigen Ausführer zugeschnitten. Damit kann dieser privilegierte Teilnehmerkreis bei der Nutzung des Zollportals nicht auf die Vorteile des einstufigen Ausfuhrverfahrens zurückgreifen.
  5. Innerhalb des Portals können Stammdaten bezüglich der verwendeten Adressen und Waren hinterlegt werden. Es ist aber nicht möglich, Vorlagen für komplette Anmeldungen vorzuhalten. Somit steht ein sehr wichtiges Instrument zur Effizienzsteigerung nicht zur Verfügung.
  6. Die Zollbehörde bietet überdies keinen Anwender-Support für das Portal. Dies erschwert die Einarbeitung in die Applikation und erhöht das Risiko von Fehlerfassungen.

Welche Einsatzvoraussetzungen für portaZa müssen im Unternehmen gegeben sein?

  1. Sie entscheiden sich, in welcher Form Sie das Meldeverfahren anwenden möchten. Sie können eine BIN (Beteiligten-Identifikations-Nummer) beantragen oder einfach via DEZKP (dezentralem Kommunikationspartner) ohne weitere Anträge teilnehmen.
  2. Als zugelassener Ausführer stellen Sie den Antrag 850 IT bei Ihrem Hauptzollamt.
    TIPP: Ziehen Sie die Ihnen für die Zulassung erteilte Bewilligung als Hilfsmittel heran. Nach Erteilung der Bewilligung können Sie unter Beibehaltung Ihrer Privilegien via DEZKP sofort an ATLAS teilnehmen.
  3. Sie benötigen einen PC inklusive Internetzugang.

Ab welchem Exportvolumen ist der Einsatz von portaZa zu empfehlen?

Sollten in Ihrem Unternehmen mehr als fünf Exportvorgänge pro Monat anfallen, wird es sinnvoll, über einen Einsatz von portaZa nachzudenken. Bei einer großen Positionszahl pro Vorgang kann dieser Schwellwert auch niedriger liegen.

Besteht für die Einreichung von elektronischen Ausfuhranmeldungen eine Bindung an die Geschäftszeiten der Zollstelle?

Nein! Sie können an sieben Tagen der Woche über 24 Stunden Ausfuhranmeldungen einreichen. Die übermittelten Informationen werden umgehend einer automatischen Prüfung unterworfen. Eine Rückmeldung erhält der Absender in der Regel innerhalb weniger Minuten.

Wann und wie kann der Sachbearbeiter sehen, dass die Lieferung das europäische Zollgebiet verlassen hat?

portaZa ermöglicht die Einrichtung eines rückwärtigen Kommunikationskanals. Über diesen werden Informationen des Zolls direkt im ERP- oder einem Dokumentenmanagementsystem hinterlegt, so beispielsweise auch der vom Zoll als PDF-Datei bereitgestellte Ausfuhrnachweis. Auf Wunsch können ergänzende Informations-Mails generiert werden, die die entsprechenden Dokumente als Anhang beinhalten.

Ist die Datenübertragung zum Zollamt sicher?

Ja! Die Informationsübertragung erfolgt über gesicherte/verschlüsselte Kommunikationskanäle.

Was bedeutet eigentlich portaZa?

portaZa ist ein Akronym, abgeleitet aus „portal“ und „Zollanmeldung“.